Ein guter Plan für die Zukunft

Der Alb-Donau-Kreis ist ein starker Wirtschaftsstandort und attraktiver Lebensraum. Damit das auch für kommende Generationen so bleibt, hat der Landkreis ein umfassendes Nachhaltigkeitsprogramm aufgelegt.

Nachhaltige Entwicklung:
Alb-Donau-Kreis legt konkrete Maßnahmen fest

Der Alb-Donau-Kreis hat sich ambitionierte Ziele gesetzt: Im Sommer 2024 verabschiedete der Kreistag eine Nachhaltigkeitsstrategie und ein umfangreiches Programm, das die Zukunft des Landkreises mit Weitblick und Verantwortungsbewusstsein sichert. Die Strategie dient als lebendiger Kompass für eine nachhaltige Entwicklung. Sie ist ein Aufruf zum Handeln und umfasst konkrete Maßnahmen, die darauf abzielen, den Alb-Donau-Kreis auf allen Ebenen noch lebenswerter zu machen – von einer sicheren Energieversorgung mit erneuerbaren Energien bis zu einem generationengerechten Haushalt. In sechs Handlungsfeldern setzt die Nachhaltigkeitsstrategie Schwerpunkte, unterlegt mit konkreten operativen Zielen und Maßnahmen. Einige Beispiele:

Organisation und Finanzen

Nachhaltiges Handeln als Leitmotiv der Kreisverwaltung: Eine generationengerechte Haushaltsführung ist die Basis für alle Tätigkeiten der Verwaltung. Digitalisierung verschlankt Prozesse, sorgt für mehr Bürgernähe und spart Verwaltungskosten.

Klima und Energie

Emissionen senken und Energiewende beschleunigen: Die Kreisverwaltung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 in den Bereichen Fuhrpark, Liegenschaften und Beschaffung treibhausgasneutral zu sein. Die Energiewende wird durch den Ausbau von Windkraft- und Photovoltaikanlagen vorangetrieben.

Umwelt und Ressourcen

Intakte Naturlandschaften als Grundlage für hohe Lebensqualität: Im Alb-Donau-Kreis haben Menschen, Tiere und Pflanzen einen guten Platz zum Leben. Die Kreisverwaltung macht sich für gesunde Lebensgrundlagen wie saubere Gewässer, intakte Wälder und die Vernetzung wertvoller Biotope stark.

Wirtschaft und Tourismus

Innovationen für einen zukunftssicheren Wirtschaftsstandort: Im Landkreis gehen Tradition und Fortschritt Hand in Hand. Ein beschleunigter Breitbandausbau, ein kreisweites Bioökonomiekonzept und die Förderung des nachhaltigen Tourismus machen den Standort fit für die Zukunft.

Vernetzte Mobilität

Sicherheit und Verlässlichkeit auf allen Wegen: Eine alltagstaugliche Mobilität ist elementar im Berufs- und Privatleben. Der Alb-Donau-Kreis arbeitet an der kontinuierlichen Verbesserung von Mobilitätsangeboten, beispielsweise durch einen gut durchdachten Nahverkehrsplan und den Ausbau von Radwegen.

Zukunftsfähige Gesellschaft

Bildung und Gesundheit für alle: Der Landkreis zeichnet sich durch eine moderne Gesundheitsversorgung und vielfältige Bildungslandschaft aus. Um diesen hohen Standard zu sichern, investiert die Verwaltung in Schulgebäude und deren digitale Ausstattung sowie in die Klinikstandorte Ehingen, Blaubeuren und Laichingen.

Energieautarkie: Der Landkreis macht sich unabhängig

Die Energieversorgung der Zukunft ist erneuerbar, bezahlbar und sicher. Der Alb-Donau-Kreis hat sich zum Ziel gesetzt, energieautark zu werden. Das heißt, der gesamte Strombedarf soll rechnerisch durch regionale, erneuerbare Quellen gedeckt werden. Eine Potenzialanalyse von Netze BW zeigt: Dieses Ziel ist machbar, allerdings muss bis 2040 die installierte Leistung erneuerbarer Energien im Alb-Donau-Kreis auf das Fünffache gesteigert werden. Wichtige Schritte sind bereits gemacht. So hilft beispielsweise das Online-Tool „Solaratlas“ Bürgern und Unternehmen, das Solarpotenzial ihrer Dach- und Freiflächen zu ermitteln. Kommunen und Unternehmen finden mit der PV-Freiflächenleitlinie Orientierungshilfe bei der Planung von geeigneten Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Auch andere Formen, wie beispielsweise Agri-PV, also die gleichzeitige Nutzung landwirtschaftlicher Flächen für die Nahrungsmittelproduktion und PV-Stromerzeugung, und PV entlang von Bahn- und Autobahntrassen, sind im Alb-Donau-Kreis bereits in Planung.

Wasserstoff für die Energiewende

Wasserstoff als vielseitiger und klimafreundlicher Energieträger spielt eine zukunftsträchtige Rolle. Er kann überschüssige Energie aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Sonne speichern und flexibel und bedarfsgerecht bereitstellen. Damit ist Wasserstoff ein unverzichtbarer Baustein für eine sichere und nachhaltige Energieversorgung. Große Bedeutung hat dabei auch die Errichtung des Wasserstoff-Kernnetzes. Auch der Alb-Donau-Kreis soll zukünftig über zwei überregionale Wasserstoff-Leitungen versorgt werden: die „Illertal-/Donau-Bodensee-Leitung“ und die „Süddeutsche Erdgasleitung“ (SEL). Der Landkreis hat die Bedeutung von Wasserstoff bereits frühzeitig erkannt und engagiert sich als Mitglied bei der Modellregion „H2-Wandel“. Im Rahmen des Projekts „H2-EHI“ treibt der Kreis die Planungen für ein Wasserstoff-Hub in Ehingen voran: Hier soll die gesamte Wertschöpfungskette – von der Erzeugung über Speicherung bis zur Nutzung – abgebildet werden. Damit wird nicht nur der lokale Energiebedarf gedeckt, sondern auch die regionale Wirtschaft gestärkt.

Der Landkreis möchte verfügbare Biomassen aus Land- und Forstwirtschaft erfassen – als Grundlage für gezielte Bioökonomie-Maßnahmen

Bioökonomie – Wirtschaftsweise der Zukunft

Die Bioökonomie ist eine kreislaufbasierte Wirtschaftsform, die fossile Rohstoffe vermeidet und natürliche Ressourcen wie die Biomasse von Pflanzen, Tieren oder Mikroorganismen nutzt. Bioökonomische Ansätze sind oft dezentral und lokal verankert. So werden neue Wertschöpfungsketten, Arbeitsplätze und Einkommensmöglichkeiten gerade auch in ländlichen Räumen geschaffen. Mit dem Beschluss seines Bioökonomiekonzeptes im Jahr 2024 ist der Alb-Donau-Kreis einer der ersten Landkreise in Deutschland, der eine Strategie zur Umsetzung von Bioökonomie auf lokaler Ebene vorantreibt. Anfang 2025 erhielt der Alb-Donau-Kreis eine umfassende Förderzusage, welche die Umsetzung der Maßnahmen des Bioökonomiekonzepts unterstützt.

So plant der Landkreis unter dem Titel „Bioökonomie zwischen Alb und Donau“ (kurz: BÖKADO) ein Projekt, das die sogenannte Stoffstromanalyse in den Mittelpunkt stellt. Ziel ist es, eine umfassende Übersicht über verfügbare Biomassen aus Land- und Forstwirtschaft zu erstellen. Diese Analyse bildet die Grundlage für konkrete Projekte mit Fokus auf die Land- und Forstwirtschaft. Hierzu gehören insbesondere die Weiterentwicklung von Biogasanlagen, die hochwertige Holznutzung sowie der Einsatz von Pflanzenkohle und Pyrolyseverfahren.

Energie aus Abfall: das Müllheizkraftwerk Ulm-Donautal

Seit 1997 sorgt das Müllheizkraftwerk Ulm-Donautal (MHKW) für eine sichere und möglichst umweltschonende Abfallentsorgung und zugleich für eine CO₂-sparende Energiegewinnung. Etwa 50 Prozent der brennbaren Bestandteile im Restmüll stammen aus organischem Material. Diese sogenannten biogenen Anteile gelten als erneuerbare Energiequelle. Anders als Kraftwerke mit fossilen Brennstoffen leisten die Müllverbrennung und Energieerzeugung aus Restmüll also einen aktiven Beitrag zur CO₂-Einsparung.

Im Jahr 2024 wurden rund 164.000 Tonnen Abfall aus dem Alb-Donau-Kreis und mehreren benachbarten Stadt- und Landkreisen verarbeitet. Der Müll wird zunächst von Entsorgungsunternehmen gesammelt und zum MHKW transportiert. Dort wird er zur Verbrennung in Bunker entladen und anschließend für eine optimale Brennbarkeit gut gemischt. Die bei der Verbrennung entstandene Wärme wird schließlich in Strom und Fernwärme umgewandelt.

Das MHKW zählt zu den größten Energieerzeugern der Region Ulm. Sein Versorgungsgebiet deckt etwa 25 Prozent des Ulmer Fernwärmebedarfs und rund 30 Prozent des Strombedarfs der Ulmer Privathaushalte ab. Seit der Inbetriebnahme des MHKW wurden am Standort Ulm-Donautal pro Jahr rund 14.000 Tonnen CO₂ eingespart. Allein durch die Verwertung der Verbrennungsenergie werden fossile Brennstoffe im Umfang von etwa 40.000 Tonnen Heizöl eingespart – das entspricht rund 1.000 voll beladenen Tanklastwagen pro Jahr.

Die bei der Verbrennung entstandene Wärme aus dem Brennstoff Müll wird zur Strom- und Fernwärmeerzeugung genutzt

Weitere Themen in der Übersicht

Breitband: mit Hochgeschwindigkeit in die Zukunft

Seit Jahren schreitet der Ausbau von schnellem Internet im Alb-Donau-Kreis zügig voran.  Landkreis und Kommunen haben bereits dafür gesorgt, dass ein großer Teil des Glasfasernetzes verlegt ist.

ADKflex: Flexibel und klimafreundlich von A nach B

Im ländlichen Raum mobil sein – ganz ohne eigenes Auto? Das geht. Der Alb-Donau-Kreis zeigt, wie Angebotslücken im öffentlichen Nahverkehr geschlossen werden können: mit elektrisch betriebenen Kleinbussen auf Abruf. Parallel wird auch das Schienennetz ausgebaut.

Ab aufs Rad: STADTRADELN 2025

Auch 2025 engagierten sich wieder zahlreiche Menschen im Rahmen der Aktion „STADTRADELN – Radeln für ein gutes Klima“ für mehr Klimaschutz, Bewegung im Alltag und nachhaltige Mobilität.

LoRaWAN: das Funknetz, das den Alb-Donau-Kreis smarter macht

Vom Parkplatzsensor bis zum Gewächshaushelfer – LoRaWAN bringt frischen Schwung in den Alb-Donau-Kreis. Die innovative Funktechnologie überträgt Daten über große Entfernungen, energieeffizient und flexibel. Und das Beste: Die Infrastruktur ist bereits vorhanden.

5G im Alb-Donau-Kreis: der Ausbau schreitet voran

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Digitalisierung, die wirkt ganz nah dran am Mittelstand

Von ersten Impulsen bis zur konkreten Umsetzung: Das Digitalisierungszentrum Ulm | Alb-Donau | Biberach | Neu-Ulm macht Digitalisierung erlebbar und umsetzbar. Mit Beratung, Workshops, innovativen Tools und einem starken Netzwerk.