ADKflex:
Flexibel und klimafreundlich
von A nach B

Im ländlichen Raum mobil sein – ganz ohne eigenes Auto? Das geht. Der Alb-Donau-Kreis zeigt, wie Angebotslücken im öffentlichen Nahverkehr geschlossen werden können: mit elektrisch betriebenen Kleinbussen auf Abruf. Parallel wird auch das Schienennetz ausgebaut.

Das Angebot soll keineswegs in Konkurrenz zum Linienbusverkehr treten, denn in den Hauptverkehrszeiten sollen die Schülerströme und Berufstätigen selbstverständlich nach wie vor in Bussen transportiert werden.

Der Fahrpreis von ADKflex entspricht dem Verbundticket DING, auch Zeitkarten und das Deutschlandticket sind gültig

Nachhaltige Mobilitätslösung im Alb-Donau-Kreis

Das Wohnen auf dem Land ist reizvoll, stellt jedoch besondere Anforderungen an die Mobilität. Vor allem in dünn besiedelten Regionen ist es schwierig, den ÖPNV im Linienverkehr wirtschaftlich zu betreiben. Der eigene Pkw ist meist die Lösung: Im Alb-Donau-Kreis besitzen 657 von 1.000 Einwohnern ein Auto. Für alle anderen bietet das Pilotprojekt „ADKflex“ seit Juli 2022 eine nachhaltige Alternative: Auf Bestellung bringen elektrische Kleinbusse Fahrgäste, ob Pendler, Jugendliche oder Senioren, vor allem im südwestlichen Kreisgebiet um Munderkingen und Ehingen von A nach B.

Jede Stunde kommt der Bus

Die Kleinbusse bedienen sechs Zonen, Start- und Zielpunkt jeder Fahrt sind die Bahnhöfe in Ehingen oder Munderkingen. Eine erste Auswertung zeigt: Viele nutzen das Angebot, um Veranstaltungen in Ehingen zu besuchen oder per Zug weiter nach Ulm zu reisen. Die E-Kleinbusse sind barrierefrei und bieten Platz für bis zu acht Personen. Wochentags fahren sie zwischen 5 und 24 Uhr, am Wochenende zwischen 7 und 24 Uhr.

„Das Angebot soll keineswegs in Konkurrenz zum Linienbusverkehr treten, denn in den Hauptverkehrszeiten sollen die Schülerströme und Berufstätigen selbstverständlich nach wie vor in Bussen transportiert werden. Aber in weniger frequentierten Tageszeiten können die Kleinbusse schnell und effektiv zur Verfügung stehen – für Einkauf und Arztbesuch, Freizeitverkehr und Versorgungsfahrt“, so Kathrin Schmidtke vom Amt für Verkehr und Mobilität des Landkreises.

Fahrplan flexibel nach Bedarf

Entscheidend ist: Die Kleinbusse fahren nur nach Bedarf. Fahrgäste melden sich mindestens eine Stunde vor Abfahrt über die „unser DING“-App, die Website www.ding.eu oder telefonisch an. Grundlage für den Takt ist ein virtueller Fahrplan, der ungefähre Fahrtzeiten angibt, aber bei jeder Fahrt flexibel angepasst wird. Eine Software nimmt die Fahrtwünsche auf und optimiert die Routen. Es kann deshalb sein, dass Fahrgäste mal fünf oder acht Minuten an der Haltestelle warten müssen. Der Anschluss an die Bahnverbindungen in Ehingen und in Munderkingen ist aber sichergestellt.

Für das „ADKflex“-Angebot wurden 50 zusätzliche Haltestellen eingerichtet, sodass ein Fahrgast nicht mehr als 250 Meter bis zum nächsten Einstieg zurücklegen muss. Der Fahrpreis entspricht dem Verbundticket DING, auch Zeitkarten und das Deutschlandticket sind ohne Zuschlag gültig.

Die Kleinbusse fahren nur nach Bedarf: Fahrgäste melden sich mindestens eine Stunde vor Abfahrt über die App, www.ding.eu oder telefonisch unter 07392 900 70 26 an

Pilotprojekt mit Perspektive

Das Pilotprojekt ist im Juli 2022 an den Start gegangen und auf acht Jahre angelegt. Während der Laufzeit wird der Einsatz der Kleinbusse genauestens überwacht. Wird es ein Erfolg, soll es auf andere vergleichbare Teilregionen des Alb-Donau-Kreises ausgeweitet werden. „Wir wünschen uns, dass damit nicht nur eine verlässliche Mobilität für alle Bürgerinnen und Bürger im südwestlichen Landkreis garantiert, sondern durch den Verzicht aufs Auto auch hier im ländlichen Raum ein Beitrag zur Verkehrswende geleistet werden kann“, ergänzt Kathrin Schmidtke.

Schienennetz: Ausbau im Regional- und Fernverkehr

Damit die Zukunft in nachhaltige Bahnen gelenkt wird, engagieren sich der Landkreis und seine Städte und Gemeinden auch aktiv für den Ausbau des Schienenverkehrs. Für deutlich schnellere Fahrtzeiten im Fernverkehr und Regionalverkehr sorgt etwa die Neubaustrecke Ulm-Stuttgart. Ende 2022 hat die Deutsche Bahn den Teilabschnitt von Ulm nach Wendlingen in Betrieb genommen. Im Rahmen von „Stuttgart 21“ wird die Strecke ab Dezember 2025 bis zum Stuttgarter Flughafen und weiter bis Stuttgart Hauptbahnhof verlängert. Mit dem neuen Halt Merklingen – Schwäbische Alb erhielt auch der nördliche Kreisgebiet einen stündlich angebundenen Regionalbahnhof.

Und noch ein weiteres Signal für mehr Mobilität auf den Schienen steht auf Grün: Bei der Regio-S-Bahn Donau-Iller ist ein S-Bahnähnliches System mit dem Ziel eines Halbstundentakts in der Region Ulm/Neu-Ulm im Aufbau. Ergänzend hat sich der Containerbahnhof Ulm/Dornstadt (DUSS-Terminal) längst zur Drehscheibe des Güterverkehrs entwickelt – mit weiteren Ausbauschritten in Planung.

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Von ersten Impulsen bis zur konkreten Umsetzung: Das Digitalisierungszentrum Ulm | Alb-Donau | Biberach | Neu-Ulm macht Digitalisierung erlebbar und umsetzbar. Mit Beratung, Workshops, innovativen Tools und einem starken Netzwerk.