BioPharma Cluster South Germany

Biopharmazeutika – Arzneimittel, die aus lebenden Zellen oder Organismen gewonnen werden, eröffnen neue Wege in der Behandlung schwerer Erkrankungen. Als einer der führenden internationalen Standorte für Forschung, Entwicklung und Produktion dieser Wirkstoffe gilt der BioPharma Cluster South Germany.

Teva produziert seit 2006 Biopharmazeutika am Standort Ulm

Hochtechnologie für die Gesundheit: Biopharmazeutika erklärt

Biopharmazeutische Arzneimittel sind die Medizin der Zukunft. Biotechnologische Arzneimittel enthalten einen Wirkstoff, der nicht synthetisch, sondern biologischer Natur ist. Ihre Wirkstoffe – Proteine, Antikörper oder Nukleinsäuren – sind mit Molekülen im menschlichen Organismus identisch oder diesen sehr ähnlich. Ihre Entwicklung und Herstellung ist komplex und erfordert modernste Verfahren sowie höchste Qualitätsstandards.

Fast jedes zweite neu zugelassene Medikament in Deutschland ist mittlerweile ein Biopharmazeutikum. Diese Medikamente werden weltweit zur Behandlung schwerer und lebensbedrohlicher Krankheiten eingesetzt – insbesondere bei Autoimmun-, Krebs- und Stoffwechselerkrankungen

Herzstück der biopharmazeutischen Entwicklung und Produktion

Der BioPharma Cluster South Germany im Alb-Donau-Kreis ist ein weltweit führender Biotech-Standort. Im nationalen Vergleich wird hier nahezu die Hälfte der EU-weit zugelassenen biopharmazeutischen Wirkstoffe produziert. Der Cluster zählt zu den umsatzstärksten und wichtigsten Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsstandorten der pharmazeutischen Industrie in Deutschland.

Neben den mehr als 100 Unternehmen gehören auch die Hochschulen in Biberach und Ulm, forschungsnahe Institutionen, kommunale Partner wie der Alb-Donau-Kreis und verschiedene Finanzpartner zum BioPharma Cluster South Germany. Er versteht sich als Schnittstelle zwischen Forschung und Anwendung in Wissenschaft und Wirtschaft.

Alle wesentlichen Schritte der Wertschöpfungskette biologischer Arzneimittel sind im Cluster verankert: von der Forschung über die Abfüllung bis hin zur Verpackung. Das garantiert höchste Qualität und Sicherheit in jedem Produktionsschritt. Denn sowohl die biologischen Wirkstoffe als auch die Produktionsorganismen reagieren empfindlich auf kleinste Änderungen, etwa in pH-Wert, Temperatur, Nährstoffzusammensetzung oder anderen Produktionsbedingungen. Analytische Verfahren begleiten die Entwicklung und Herstellung der biologisch erzeugten Arzneimittel, um ihre gleichbleibend hohe Wirksamkeit und Sicherheit zu gewährleisten.

Große Produktionsstätten

Ein bekanntes Unternehmen, das im Alb-Donau-Kreis diesem Cluster angehört, ist Teva Deutschland, zu dem unter anderem die Arzneimittelmarke Ratiopharm gehört. An den Produktionsstätten in Ulm und Blaubeuren/Weiler stellt Teva Generika, also Nachahmerpräparate von chemisch-synthetisch hergestellten Arzneimitteln, frei verkäufliche Medikamente und andere innovative Arzneimittel her. Der deutsche Produktionsstandort ist der größte innerhalb des weltweiten Teva-Konzerns.

Seit 2006 produziert Teva am Standort Ulm auch Biopharmazeutika – sowohl innovative Wirkstoffe als auch Biosimilars: kostengünstigere Nachahmerprodukte biologischer Arzneimittel, die dem Originalpräparat in Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit sehr ähnlich sind. Inzwischen hat Teva Deutschland vier biotechnologisch erzeugte Arzneimittel auf den Markt gebracht.

Für die Produktion nutzt Teva unter anderem eine Single-Use-Anlage: eine Prozessanlage, deren Komponenten nach Gebrauch entsorgt, anstatt gereinigt und wiederverwendet zu werden. So werden die empfindlichen Wirkstoffe und Organismen geschützt und beispielsweise Kreuzkontaminationen bei Produktionswechseln verhindert.

Darüber hinaus hat Teva 2024 ein zweites Gebäude zur Produktion modernster biotechnologischer Wirkstoffe fertiggestellt. Damit will das Unternehmen künftig monoklonale Antikörper aus Säugetierzellen für eine Vielzahl von Anwendungsgebieten im großen Maßstab produzieren. Beide Projekte erweitern nicht nur die Produktionstechnologien und -kapazitäten am Standort, sondern machen Ulm auch zur zentralen Biotech-Drehscheibe im internationalen Teva-Konzern.

Weitere Themen in der Übersicht

Branchenmix: ausgewogen und vielfältig

Was macht einen Landkreis wenig anfällig für Konjunkturschwankungen und krisenfest? Ein breiter Branchenmix. Der Alb-Donau-Kreis überzeugt hier mit seiner ausgewogenen unternehmerischen Vielfalt. Als Teil der Innovationsregion Ulm ist er daher bestens für die Zukunft gerüstet.

BusinessPark Ehingen Donau: Marktplatz der Möglichkeiten

Im BusinessPark Ehingen finden sowohl etablierte Unternehmen als auch Start-ups eine gelungene Mischung aus moderner Bürokultur, kreativem Arbeitsumfeld und starker Infrastruktur.

Rückenwind für Start-ups: von der Idee zum Erfolg

Von der Pre-Seed-Phase über die Gründung bis zur erfolgreichen Etablierung am Markt – die Technologie-FörderungsUnternehmen GmbH unterstützt Start-ups auf dem Weg zum Erfolg.

TFU: Seit 40 Jahren erster Ansprechpartner für Gründer und Mittelstand

Die TechnologieFörderungsUnternehmen GmbH (TFU) begleitet Start-ups und Mittelständler seit 1985 bei vielfältigen Herausforderungen. Mit kurzen Wegen, spannenden Menschen und Zugang zu einem großen Netzwerk.

Innovationsregion Ulm – Zukunft made in Süddeutschland

Der Alb-Donau-Kreis ist Gründungsmitglied der Innovationsregion Ulm, die wirtschaftliche, wissenschaftliche und technologische Kompetenzen von Baden-Württemberg und Bayern vereint und gezielt weiterentwickelt.