Eine Netzwerktechnologie, welche speziell für IoT entwickelt wurde, ist LoRaWAN (Long Range Wide Area Network). Diese Technologie verwendet ein offenes Protokoll und ermöglicht eine drahtlose Kommunikation über große Entfernungen, mit niedrigem Stromverbrauch und geringen Datenraten. LoRaWAN ist besonders gut geeignet für Anwendungen, die eine lange Batterielebensdauer erfordern, wie etwa smarte Sensoren oder Tracking-Systeme. Das Netzwerk kann über öffentliche oder private Gateways betrieben werden. Das Digitalisierungszentrum beteiligt sich an dem Ausbau des LoRa-Netzes in der Region und stellt hierfür Gateways zur Verfügung. Auch in diesem Bereich unterstützt das Digitalisierungszentrum Ulm | Alb-Donau | Biberach | Neu-Ulm (DZ) alle interessierten Unternehmen mit Beratungen, Pilotprojekten sowie Workshops.
Der Alb-Donau-Kreis verfügt über ein LoRaWAN-Netz. Der Nutzen der Technologie liegt auf der Hand: Die LoRaWAN-Spezifikation ermöglicht ein energieeffizientes Senden von Daten über längere Strecken und ist deshalb vor allem im ländlichen Raum eine gute Lösung. Es lassen sich damit automatisch Nutzungsprofile erkennen und gezielt Verbrauchsspitzen reduzieren. Sie kann dazu beitragen, dass die lästige Parkplatzsuche in Großstädten entfällt, überfüllte Mülltonnen rechtzeitig erkannt werden, bevor sie überquellen, und die Luftqualität und Verkehrsströme an verschiedenen Orten gemessen werden können.
Ein einzelnes Gateway kann je nach Topografie viele Quadratkilometer abdecken, die benötigte Infrastruktur beschränkt sich auf wenige Komponenten und ist im Betrieb sehr energieeffizient. Im Gegensatz zum klassischen Mobilfunk transportiert LoRaWAN lediglich kleine Datenpakete und besteht aus Sensoren, Gateways sowie Auslese- und Analysetools. Eine Vielzahl von Sensoren kann in das Netzwerk eingebunden werden wie Wasser- und Stromzähler, Heizkostenverteiler, Sensoren zur Messung von Luft- oder Bodenqualität, Parksensoren, Temperatur- und Bewegungsmelder.
Im gesamten Bundesgebiet entstehen derzeit reichweitenstarke LoRaWAN-Netze, die die unterschiedlichsten Anwendungen möglich machen – im Alb-Donau-Kreis wurde das Jahr 2020 dafür genutzt, die notwendige Infrastruktur nahezu flächendeckend zu realisieren. Inzwischen gibt es im Kreisgebiet 21 Standorte mit LoRaWAN-Gateways, die Daten empfangen können (Stand: 01/2021).
Der Verteilnetzbetreiber Netze BW GmbH, eine Tochter der EnBW, hat die Infrastruktur für die LoRaWAN-Gateways bereitgestellt – in einem Zeitraum von nur zehn Monaten im Verlauf des Jahres 2020. Dass das Projekt so zügig vorangehen konnte, liegt auch daran, dass der Kreis sich im Vorfeld bereits Gedanken über mögliche Standorte gemacht und entsprechend zugearbeitet hatte.
Wir haben mit einer nahezu flächendeckenden Abdeckung im Alb-Donau-Kreis die Weichen für die Zukunft gestellt.
So entstanden in der Kürze der Zeit LoRaWAN-Standorte auf kreiseigenen Liegenschaften und Gebäuden der Krankenhaus GmbH. Auch Wasserhochbehälter können sich als Gateway-Standort eignen und ggf. mitgenutzt werden.
„Die nahezu flächendeckende Bereitstellung von LoRaWAN ist für die Digitalisierung im Alb-Donau-Kreis von entscheidender Bedeutung. Viele Projekte können nun vorangetrieben werden im Sinne von Energieeffizienz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit“, so Wolfgang Koller, Leiter des Fachdienstes Ländlicher Raum, Kreisentwicklung im Alb-Donau-Kreis.