Vom schnellen Internet hängt die Wettbewerbsfähigkeit einer Region entscheidend ab. Immer mehr Kommunikationsprozesse werden heute auf elektronischem Wege abgewickelt und können durch innovative Technologien mit größerem Datendurchsatz effizienter gestaltet werden. Durch den Ausbau des Glasfasernetzes kann die Digitalisierung erheblich vorangetrieben werden, Kommunikation und Datenaustausch in Betrieben, privaten Haushalten und öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Kliniken und Verwaltungen erfolgen mit breitbandiger Infrastruktur schneller und effizienter.
Ein Breitbandausbau auf Glasfaserbasis ermöglicht Datenübertragungsraten, die ein Vielfaches der Geschwindigkeit von älteren Zugangstechniken darstellen. Schnelles Internet ist heute ein wichtiger Standortfaktor. Es wird künftig so selbstverständlich sein wie ein Telefonanschluss oder ein Wasseranschluss. Die flächendeckende Erschließung aller bebauten Gebiete mit einem reinen Glasfaserkabel-Netz ist bis Ende des Jahrzehnts vorgesehen. Höhere Bandbreiten verbessern die Chancen für Unternehmen und Bildungseinrichtungen im Wettbewerb und ermöglichen mehr Lebensqualität im beruflichen und privaten Bereich. Dazu werden jedoch leistungsfähige Übertragungswege gebraucht.
Im Alb-Donau-Kreis ist der Breitbandausbau ein TOP-Thema der Kreisentwicklungspolitik, gemeinsam mit den Städten und Gemeinden im Kreisgebiet wird die flächendeckende Versorgung seit 2009 vorangetrieben. Landrat Heiner Scheffold, für den das Thema Breitband seit Jahren Chefsache ist, sagt: „Der Alb-Donau-Kreis hat mit deutlich mehr als 200 Bewilligungsbescheiden in der Landesförderung seit 2016 landesweit die meisten derartigen Bewilligungen für schnelles Internet bekommen, zum Ausbau des kreisweiten Backbone und für den FTTB-Ausbau. Wir sind bei diesem Thema mit High-Speed unterwegs und bleiben das auch."
Unterstützt werden der Landkreis und die Kommunen dabei seit 2016 von Komm.Pakt.Net als überregionalem Kommunalverbund. Die Grundkonzeption für diesen Verbund stammt ebenfalls aus dem Landratsamt. Im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit wird im gesamten Kreis das Backbone als Rückgrat und zur Verbindung der einzelnen Orte realisiert.
Der Glasfaserausbau ist für den Alb-Donau-Kreis von entscheidender Bedeutung, denn er ist nicht nur Wirtschaftsfaktor, sondern trägt auch zur Lebensqualität jedes Einzelnen bei.
Unterstützt werden die Kommunen vom Land Baden-Württemberg, das Fördergelder zur Verfügung stellt. Bis Ende 2020 ist insgesamt ein Auftragsvolumen von fast 90 Millionen Euro vergeben worden, 39,4 Millionen Euro Fördermittel gingen dazu ein. Auch der Bund fördert den Ausbau des Breitbandnetzes in bislang unterversorgten Gebieten, die Erschließung von Schulstandorten und den Ausbau des Glasfasernetzes in Gewerbegebieten des Alb-Donau-Kreises.
Das kreisweite Backbone-Netz ist die zentrale Basis der flächendeckenden Versorgung. Insgesamt wird der kreisweite Backbone eine Länge von 651 Kilometern erreichen. Die Zahl der fertiggestellten und dem Netzbetreiber NetCom BW zum Betrieb übergebenen kommunalen Trassen steigt stetig.
Zusätzlich zu den im Verwaltungsverband Langenau seit 2012 in Betrieb befindlichen kommunalen Netzen wurden seit 2017 viele weitere kommunale Netze und Backbone-Trassen aktiv in Betrieb genommen, beispielsweise in der Kreisstadt Ehingen mit Ortsteilen, Lonsee, Illerrieden, Illerkirchberg und mehreren Kommunen des Verwaltungsverbands Munderkingen. Im Januar 2021 konnten Netze in Allmendingen und Oberstadion den Betrieb aufnehmen. Darüber hinaus gehen 2021 die Netze in Schelklingen, Oberstadion, Rechtenstein und Heroldstatt in Betrieb.
Insgesamt waren zum Jahresende 2020 von den angepeilten 651 Kilometern dieses Backbone-Netzes bereits 358 Kilometer in Betrieb und immerhin 607 Kilometer Trassen gezogen, mindestens mit Leerrohren, größtenteils aber auch schon mit eingezogenem Glasfaserkabel versorgt. Nach dem Glasfasereinzug und den notwendigen Spleißarbeiten zur Verbindung der Glasfasern können die fertiggestellten Netze zur Inbetriebnahme an den Netzbetreiber (NetCom BW) übergeben werden (Stand: Januar 2021).